Was ist die Schwierigkeit beim Mining von Ethereum?

Ethereum ist nach Bitcoin die mit Abstand beliebteste Kryptowährung und kann zumindest aktuell noch immer per Mining geschürft werden. Doch ist dies wirklich praktikabel? Welche Schwierigkeiten stecken hinter dem Mining von Ethereum? All das erfahren Sie im folgenden Artikel. Außerdem werden technische Details erläutert, wie etwa das Ethereum Difficulty Chart, welches man als Ethereum-Miner definitiv kennen sollte. 

Ethereum-Mining-Funktionen

Ethereum Minen ist seit Jahren ein großes Thema in der Welt der Kryptowährungen. Gerade in Ländern mit niedrigen Stromkosten erzielen viele Miner mit Ethereum ein tolles Einkommen, welches das anderer Kryptowährungen weit übertrifft.

Technisch gesehen dient das Mining natürlich primär nicht als Einnahmequelle, sondern zur Validierung von Ethereum Transaktionen. Ähnlich wie Bitcoin setzt Ethereum noch heute auf ein Proof-of-Work-Modell, welches sehr viel Rechenleistung benötigt, um alle Transaktionen validieren zu können. Für das Bereitstellen eben dieser Rechenleistung belohnt die Ethereum Blockchain die Miner.

Ähnlich wie bei Bitcoin funktioniert all dies über mathematische Gleichungen, die der Miner versucht zu lösen. Immer wenn ein Miner eine Gleichung löst, erhält er dafür eine Belohnung. Zuvor müssen allerdings noch mindestens 50 % der anderen Miner dieser Gleichung zustimmen, bevor ein neuer Block in der Blockchain hinzugefügt wird.

Das Mining erfolgt entweder allein oder in einem Pool, wobei gerade kleinere Miner hier eher auf einen Mining Pool setzen sollten, um verlässliche Erfolge mit dem Mining erzielen zu können. Ein weiterer Vorteil von Mining Pools ist, dass der einzelne Nutzer hier auch mit wenigen Grafikkarten oder einfach nur seinem eigenen Gaming-PC Mining betreiben kann.

Auch das sogenannte Cloud Mining ist heute eine Möglichkeit, mit dem Ethereum Mining Einnahmen zu erzielen. Hier ist der Vorteil, dass der Nutzer gegen eine Servicegebühr die Dienste eines Anbieters nutzen kann und damit keine spezielle Software oder ein Ethereum Mining Window benötigt.

Natürlich benötigt man zudem auch eine Wallet, um die verdienten ETH in den eigenen Besitz nehmen zu können.

Die wichtigsten Schwierigkeiten beim Ethereum-Mining

Bevor man mit dem Mining beginnt, sollte man sich natürlich auch über die Nachteile und Schwierigkeiten informieren, die mit dem Mining in Verbindung stehen. Nur wenn man alle Aspekte des Minings kennt, ist es schließlich möglich, eine sinnvolle Entscheidung zu treffen, ob sich das Mining lohnt oder nicht.

Die folgende Übersicht erlaubt Ihnen, einen Einblick in die größten Schwierigkeiten zu erhalten, die es beim Ethereum minen zu beachten gibt.

Der Ethereum Block Reward und das Ethereum Difficulty Chart

Als Miner sollte man sich eingehend mit dem Ethereum Difficulty Chart beschäftigen, denn dieses zeigt die steigende Schwierigkeit beim Mining eines Ethereum Blocks. Gleichzeitig bedeutet dies natürlich auch, dass der Ethereum Block Reward praktisch immer kleiner wird, da es immer mehr Rechenleistung erfordert, einen Block zu minen. Dabei ist es egal, ob man das Cloud-Mining nutzt, das herkömmliche Pool-Mining betreibt oder gar individuell als Miner tätig ist. Die Block Rewards werden zudem regelmäßig angepasst, um die aktuelle Situation der Blockchain besser darstellen zu können. Aktuell beträgt der Ethereum Block Reward 2 ETH pro Block.

Hohe Stromkosten und unsichere Ethereum Kurse

Ein weiteres Problem, welches vor allem Miner in Deutschland betrifft, sind die hierzulande immens hohen Stromkosten, die das Etheruem-Mining in den meisten Fällen nicht rentabel machen. Grafikkarten bzw. „Mining-Rigs“ im Allgemeinen benötigen große Mengen an Strom und führen deshalb dazu, dass die Stromkosten die Mining-Rewards übersteigen, auch ohne in Betracht nehmen der Hardware-Kosten.

Abhängig ist die Rentabilität natürlich auch davon, wie hoch der Ethereum Kurs ist, denn die Mining-Rewards werden natürlich in ETH ausgezahlt und nicht in US-Dollar oder Euro. Wenn man also einen Mining-Reward von 1 ETH erzielt, ist es ein großer Unterschied, ob der Kurs gerade bei 2000 US-Dollar steht oder bei 4000 US-Dollar.

Die baldige Einführung von Ethereum 2.0

Die steigende Ethereum Mining Difficulty ist dabei nicht das nicht einzige Hindernis, welches Ethereum-Miner seitens der Blockchain erwartet. Auch die Umstellung auf Ethereum 2.0 und der damit verbundenen Implementation eines Proof-of-Stake-Validierungsmodells wird große Konsequenzen auf das Ethereum-Mining haben. Wer sich heute also Hardware anschafft, um Ethereum zu minen sollte beachten, dass in einigen Monaten kein Ethereum Mining in gewohnter Form möglich sein wird. 


Natürlich wird es auch weiterhin andere Coins geben, die gemined werden können, dennoch gibt es relativ viele Neuerungen zu beachten, sobald das Ethereum Mining durch Proof-of-Stake ersetzt wird. Aktuell deutet vieles darauf hin, dass das Ethereum Mining noch 2022 sein Ende finden wird, da noch in diesem Jahr mit „The Merge“ das herkömmliche ETH und ETH 2.0 zusammengeführt werden. 

Das sollten Sie über das Ethereum Difficulty Chart wissen

Das Ethereum Difficulty Chart ist höchst interessant, da es anzeigt, wie hoch die Ethereum Schwierigkeit für das Mining eines Blocks ist. Betrachtet man das Ethereum Difficulty Chart fällt gleich auf den ersten Blick auf, wie stark die Ethereum Difficulty über die letzten Jahre angestiegen ist.

Die Mining Difficulty wird dabei mit dem Wert P angegeben. Dieser Wert stieg von etwa 2–3 P im Jahr 2020 auf stolze 14 P im April 2022. Reguliert wird die Netzwerkschwierigkeit P anhand der Anzahl der Miner. Das bedeutet im Grunde, dass desto mehr Menschen Ethereum minen desto höher auch die Netzwerkschwierigkeit und damit die Zeit, die durchschnittlich benötigt wird, um einen Block in der Blockchain zu generieren und damit Mining-Rewards zu erhalten.

Das Ethereum Difficulty Chart zeigt zudem die zukünftigen Schwierigkeitsgrade sowie den finalen Schwierigkeitsgrad des letzten geschürften ETH-Blocks.

Eng verbunden ist die Ethereum Netzwerkschwierigkeit auch mit der Hashrate. Diese gibt an, wie schnell ein Block gebildet wird. Die Anpassung der Netzwerkschwierigkeit erlaubt die ständige Anpassung der Hash-Rate auf einen gewünschten Wert. Dies ist notwendig, da die Hash-Rate sonst im Falle von immer mehr Ethereum-Mining immer weiter steigen würde und neue Blöcke damit zu schnell gebildet werden würden.

Aussichten für das Mining von Ethereum

Auch wenn man von Ethereum Kursgewinnen und damit einem profitabler werdenden Mining ausgeht, erscheint es heute doch sehr fraglich, ob eine Entscheidung heute, mit dem Mining von Ethereum zu beginnen klug ist. Deutsche Miner haben besonders aufgrund der immer weiter steigenden Stromkosten große Probleme, das Ethereum Mining profitabel zu gestalten und aufgrund der immer weiter steigenden Ethereum Schwierigkeit ist auch nicht davon auszugehen, dass sich dies bald ändert.

Außerdem läuft den Ethereum Minern schlicht und ergreifend die Zeit davon. Auch wenn man davon ausgehen kann, dass die Ethereum Miner bis zum letzten Tag des Minings hier aktiv bleiben werden. Das Ende des Ethereum Minings bedeutet für Miner aber nicht unbedingt, dass diese jetzt Ihre Hardware verkaufen müssen. Da es viele andere Proof-of-Work Coins gibt, die auf das Mining angewiesen sind, werden Ethereum Miner ohne Zweifel sehr gute Alternativen finden, die eventuell sogar noch ertragreicher sind als Ethereum.

Beachten sollte man zudem, dass man, um passives Einkommen mit Kryptowährungen zu erzielen, kein Mining braucht, sondern seine vorhanden Kryptos auch ganz einfach staken kann. Dies ist nicht nur sehr viel einfacher und umweltschonender, sondern auch zukunftsträchtiger, da es außer Bitcoin viele Proof-of-Work-Coins schwer haben werden, sich gegen Ihre Konkurrenz durchzusetzen.

All diese Nachteile bedeuten natürlich nicht, dass es unmöglich ist, mit dem Ethereum Mining zumindest für eine Zeit lang profitabel zu sein. Insbesondere dann, wenn man über billige oder gar kostenlose Stromquellen versorgt (wie etwa Solar-Energie).

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